Reizblase – Frage von Frau Icke
Sehr geehrter Experte,
ich bin 57 Jahre und leide unter einer hormonellen Reizblase. Keine Inkontinenz, Senkung usw, sondern (nur) der Harndrang.
Über 2 Jahre nahm ich Oekolp Ovula 0,03mg und Linoladiol HN Creme, welche ich dann nicht mehr vertragen habe (schwere Übelkeit); auch eine Gabe von Estrioltabletten, um sie in die Scheide einzuführen, musste sofort abgebrochen werden. Nun war ich bei einem Urogynäkologen, welcher meinte es fehlt mir Estriol. Er versuchte eine andere Estriolsalbe aber auch wieder kämpfe ich mit der schweren Übelkeit. Der Urogynäkologe meinte, wenn ich diese auch nicht vertrage, muss ich damit leben. Also darf ich wählen zwischen ständiger Übelkeit oder Harndrang … ich bin verzweifelt.
Wer kann mir helfen ? Was kann ich tun ?
Die Ärzte sind ratlos, warum ich die Hormongaben nicht vertrage.
Was für ein Medikament können Sie mir empfehlen ?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Antwort von Prof. Wiedemann:
Liebe Frau Icke,
- Östrogenpräparate für die Scheide werden nicht im Körper aufgenommen, es sind keine Östrogenspiegel im Körper verändert messbar. Übelkeit dadurch kann also nach Lehrmeinung nicht entstehen.
- Es gibt Östrogen-freie Präparate aus Hyaluron, die hier auch eingesetzt werden können, aber bei der Reizblase eher nicht wirken, sondern auf Probleme mit einer trockenen Scheide.
- Für eine Reizblase gibt es sehr wohl Tabletten, die noch effektiver helfen als Hormonzäpfen. Diese sehe ich eher unterstützend in der Therapie
Sprechen Sie Ihren Urologen auf sog. Antimuskarinika an!
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH
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