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Trigonitis- ständiger Harndrang – Frage von Gloria

23.08.
2019

Hallo. Zuerst muss ich zugeben das ich keine normale Toilettengängerin war, ich bin immer einmal mehr zur Toilette gegangen um auf den Weg zur Arbeit, Freundin oder sonst wohin nicht das WC zu suchen. Ich bin in der Nacht 1-3 mal auf Toilette gegangen und tagsüber ( nicht immer ) mehr wie 6 mal. Vorm schlafen habe ich mir immer eingeredet ich müsse schnell schlafen weil ich sonst wieder aufs Klo muss. Wenn ich nicht bald eingeschlafen war, war es tatsächlich so. Manchmal kam mehr und manchmal kam kein Urin. Vor zwei Wochen habe ich abends so stark gepresst da ich seitdem einen ständigen harndrang habe. Im Urin waren weiße Blutkörperchen am Anfang und Blut zu sehen. Ich habe zwei verschiedene Antibiotika bekommen, aber die haben nichts gebracht. Antibiotika wieder abgesetzt nach zwei Tagen, beide.

Ultraschall war nichts auffälliges zusehen, außer meiner Myome. Der größte ist etwa Walnuss-groß, an denen soll es aber auch nicht liegen. Im Urin war leider nichts mehr zusehen. Bei einer Blasenspieglung gestern hat man eine leichte Trigonitis entdeckt.
Meine Frage, kann die an dem ständigen Harndrang schuld sein ? oder kann ich durch das letzte nächtliche pressen meine Entzündung zusätzlich gereizt haben, dass sie mich mit so einem irre werdenden Symptome aufmerksam mach? ? Geht das wieder weg ?

Ich kann mir mein Leben mit einer reizblase nicht vorstellen. Wenn es eine wäre, gibt es die Chance bei einer Entfernung der Blase auf Befreiung/ Heilung ?
Natürlich ist das der letzte Ausweg, aber schön zu wissen wäre es wenn man Ausweglos ist. Ich laufe lieber mit einem Urin Beutel durchleben als mit einer kranken Blase.
Kann man auf so eine Operation bestehen oder entscheidet das die Krankenkasse/ arzt?

Liebe Grüße, Gloria

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Gloria,

eine Trigonitis ist eher eine bakterielle Entzündung. „Antibiotika haben nichts gebracht“ – das kann daran liegen, dass es nicht die richtigen waren. Es müsste eine Kultur angelegt werden. Gegen den Harndrang gibt es natürlich auch Medikamente – angefangen von pflanzlichen bis hin zu den sog. Antimuskarinika, die über das vegetative Nervensystem die Blase dämpfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH