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Ständiger quälender Harndrang – Frage von Anemone

25.02.
2019

Sehr geehrter Herr Professor Wiedemann,

ich leide seit ca. 2 Jahren – im Anschluss an eine erfolgreich behandelte Blasenentzündung – unter ständigem quälendem Harndrang (nicht imperativ). Die Beschwerden sind im Sitzen und Liegen weniger stark ausgeprägt. Nachts habe ich kaum Beschwerden.

Eine Blasenspiegelung wurde gemacht – ohne Befund. Auch wurde zweimal eine Blasendruckmessung vorgenommen, es zeigte sich keine Detrusorhyperaktivität. Auch die gynäkologische Untersuchung blieb ohne Befund. Die Diagnose lautete: sensorische Drangsymptomatik ohne Inkontinenz (OAB dry).

Folgenden Therapieempfehlungen bin ich nachgekommen: Einnahme verschiedener Medikamente (Emselex, Trospium, Oxybutinin, Betmiga, Amitriptylin, Betmiga, Canephron), Beckenbodentraining, Elektrostimulation, lokale Östrogenbehandlung, zwei Botoxinjektionen (mit 100 bzw. 200 Einheiten), Gesprächstherapie.

Leider ist keine Besserung eingetreten. Was raten Sie mir?

Antwort von Prof. Wiedemann:

Liebe Anemone,

ich rate noch einmal zu einer erweiterten Diagnostik: Introitussonographie, Chlamydien, Mykoplasmen, Trichomonaden im Abstrich bzw. Morgenurin.

Haben Sie auch Schmerzen bei voller Blase?

Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH