Ich glaube, ich leide unter Blasenschwäche – wie sage ich es meinem Partner?
Die Spuren der Zeit lassen sich auch in der Partnerschaft nicht verbergen: Die Haare werden weiß, die Knie schmerzen, die Besuche beim Zahnarzt werden länger und teurer….
Auch unser Harntrakt altert. Beim Mann stellen sich Prostatabeschwerden ein, bei der Frau häufig durch Östrogenmangel nach den Wechseljahren, durch Beckenbodenschwäche und andere Phänomene eine Harninkontinenz.
Mit 70 Jahren leiden rund 40 % der Bevölkerung unter Harninkontinenz – Männer und Frauen. Da hilft kein Verbergen, kein Verheimlichen, ein vertrauensvoller Hinweis gehört in der Partnerschaft dazu und wird sie nicht gefährden.
Oftmals nehmen Partner das Problem schon wahr, ehe darüber gesprochen wird. Hier genügt oft ein umschreibendes Wort, dass eine Harninkontinenz besteht – neben dem Gang zum Arzt, der behandelbare Ursachen finden und das Problem bessern wird. „Diese Vorlagen brauche ich jetzt“ oder „ich muss nun häufiger die Wäsche wechseln“ lassen den Partner wissen, dass eine Harninkontinenz besteht, dramatisieren das Thema aber nicht, sondern vermitteln die Botschaft: „Es ist nun so, wir kommen damit zurecht“.
Ein häufig noch stärker tabuisiertes Thema ist Harnverlust bei der Sexualität. Dies kommt häufig bei Frauen mit Beckenbodenschwäche vor – die mechanischen Einflüsse des eingeführten Gliedes und die bei dem Orgasmus stattfindende Erschlaffung des Beckenbodens können dazu führen, dass Urin abgeht. Dies ist viel weniger häufig ein Problem für den Partner, als es Befürchtungen hierzu gibt.
Sexualität hat sowieso viel mit Feuchtigkeit zu tun; ein untergelegtes Handtuch kann Sicherheit vermitteln. Wird die Blase vor dem Verkehr entleert und werden Positionen eingenommen, die möglichst wenig Druck auf die Blase erzeugen, kann solch ein Urinverlust vermieden oder zumindest minimiert werden. Auch hier hilft ein kleiner humorvoller Hinweis, „Überraschungen“ zu vermeiden.