Ein spannungsfreies Vaginalband wird bei der sog. Belastungsinkontinenz (Urinverlust bei Husten, Lachen, Niesen) um die Harnröhre von der Scheide aus gelegt. Es ersetzt körpereigene Bandstrukturen, die bei Beckenbodenschwäche erschlafft sind und die Blase und die Harnröhre bei Belastung nicht mehr halten können.

Die Erfolgsquoten dieser Operationsmethode sind gut, aber nicht 100 %. So wissen wir, dass rund 80% der Patienten nach Bandoperation auch noch nach 10 Jahren kontinent sind.

Trat eine Kontinenz nach Operation allerdings nie ein, kann dies durch eine ungünstige Lage des Bandes verursacht sein: Liegt es zu nah an der Blase, oder zu nah an der Harnröhrenmündung, liegt es zu weit weg von der Harnröhre, kann es nicht richtig funktionieren. Liegt es zu nah an der Harnröhre, ist eher eine erschwerte Blasenentleerung die Folge.

Abb.: Ultraschall vom Scheideneingang („Introitussonographie“) mit 2 implantierten Bändern (s. Markierung).

Abb.: Ultraschall vom Scheideneingang („Introitussonographie“) mit 2 implantierten Bändern (s. Markierung).

 

Dreh- und Angelpunkt der Diagnose in diesem Falle ist eine ausführliche Ultraschalluntersuchung des Beckenbodens. Hier kann der Urologe oder Gynäkologe die Bänder identifizieren (s. Abb. mit markierten weißen Strukturen) und überprüfen, woran der Fehler liegt. Eventuell müssen in einem ersten Schritt ein oder beide Bänder teilentfernt werden, um im einen zweiten Schritt ein neues Band zu legen.

U. U. helfen aber auch konservative Maßnahmen wie Beckenbodenphysiotherapie oder eine „Unterspritzung“ des Schließmuskels. Die Situation mit einer fortdauernden Inkontinenz nach zweimaliger Bandimplantation ist komplex und schwierig; es wäre dann zu überlegen, sich in einem Beckenbodenzentrum vorzustellen.

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