Ein Druckgeschwür am Steißbein wird medizinisch Dekubitus genannt. Betroffen sind häufig bettlägerige, immobile Patienten. Risikofaktoren sind schlechter Ernährungszustand, geringer Sauerstoffgehalt des Gewebes, frische Frakturen und natürlich auch die Harn- und Stuhlinkontinenz.

Aber schon die Tatsache, dass Dekubital-Geschwüre auch an Fersen, Hüften oder Ellenbogen vorkommen können, macht deutlich, dass es immer eine Gruppe von Ursachen ist, die zu einem Dekubital-Geschwür führt.

In therapeutischer Hinsicht macht daher auch die Einflussnahme auf alle Faktoren Sinn. Dazu gehört, den Ernährungszustand wenigstens mit dem BMI zu messen oder eine Abnahme des Körpergewichtes wahrzunehmen und dann z. B. mit einer Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Vitaminsubstitution zu beginnen.

Auch ist eine Lagerung bzw. Mobilisierung wichtig. In der Behandlung einer Harninkontinenz bei dem genannten Patientengut sollten alle konservativen Maßnahmen Anwendung finden, bevor über eine Katheterableitung nachgedacht wird. Hierzu zählen Verfahren wie ein Blasentraining, die Pessaranpassung bei einer Senkung oder die medikamentöse Therapie der Überaktiven Blase mit Anticholinergika, die den häufigen und nötigen Harndrang dämpfen.