Hallo,

vor ca. 3 Monaten wurde mir, aufgrund starker Menstruationsblutungen und dem damit verbundenen Eisenmangel (leerer Eisenspeicher) die Mirena Spirale eingesetzt. Nach ca. 1 Woche wurde sie wieder entfernt, da ich zunächst einen starken Harnwegsinfekt davon bekommen habe und permanent das Gefühl hatte, zur Toilette zu müssen, verbunden mit Krämpfen, wie bei einer Blasenentzündung (die aber ausgeschlossen wurde nach der Einnahme von Antibiotikum).

Nach dem Entfernen der Mirena Spirale habe ich noch 5 Wochen geblutet und hatte ständigen schmerzhaften Harndrang. Meine Gynäkologin hat mir dann die Antibabypille gegeben, ich sollte morgens und abends eine nehmen, bis die Blutung aufhört. Das hat dann auch irgendwann funktioniert und gleichzeitig das Kentera Pflaster gegen den ständigen Harndrang verschrieben.

Die Pille und das Kentera Pflaster haben geholfen und ich konnte sogar relativ entspannt in den Urlaub fahren.

Nach dem Urlaub hatte ich dann die Krebsvorsorge bei meiner Gynäkologin und im Anschluss fing alles wieder von vorne an, Infekt und ständiger Harndrang.

Ich bin seitdem beim Urologen in Behandlung und es wurde vor 1 Woche eine Blasenspiegelung gemacht. Blase sei schlecht durchblutet und man kam kaum in die Harnröhre rein, da sehr sehr eng. Blase auch kleinkapazitär, ansonsten kein gravierender Befund.

Ich bekam Betmiga verschrieben, da Kentera nicht mehr so gut wirkt und ich Ausschlag und Schwellungen davon bekommen habe.

Meine Frage nun, haben Sie eine Idee, was mir fehlen könnte und ob mir Betmiga helfen kann? Ab wann beginnt die Wirkung? und ich habe leichte Kopfschmerzen davon und etwas Schwindel. Hört das irgendwann auf, ich möchte ungern abbrechen….

Vielen Dank im Vorfeld und viele Grüße

Antwort von PD Dr. Wiedemann:

Liebe Feline,

Sie scheinen eine überaktive Blase infolge von Infekten zu haben, die Hormonspirale selbst hat damit nichts zu tun. Allerdings wird sie ja in einem kleinen Eingriff eingesetzt, dabei wird die Scheide desinfiziert und Keime können in die Harnröhre eindringen.

Wenn die Harnröhre tatsächlich zu eng ist, kann auch das eine Ursache für Ihre Beschwerden sein. Es müsste dann überlegt werden, ob sie nicht in einem kleinen Eingriff erweitert werden müsste. Sonst machen alleinige Medikamente keinen Sinn.

Auch müsste mit einer Urin-Kultur geschaut werden, ob nicht immer noch Bakterien in der Blase sind.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH