Hallo,

langsam weiß ich nicht mehr weiter. Seit über 2 Wochen leide ich nun unter ständigem Harndrang. Ich war beim Hausarzt am 11.2. gewesen, welcher Leuozyten fand und mir daher ein einmaliges Antibiotika verschrieb. Damit wurde jedoch nichts besser, sondern eher schlechter, so dass ich zwei Tage später in den Bereitsschaftsdienst ging (samstags) und dieser mir mit Nachweis von Leukozyten Norfloxacin verschrieb. Ich nahm die Packung auch bis zum Ende (18.2.). Das Antibiotika wirkte nur minimal ein paar Stunden und ging dann wieder zum schlechteren Status über. Ich fand dann Cysto Fink Mono, welches ich am 19.2. einzunehmen begann. Damit wurde es tatsächlich ein paar Tage besser. Nebenbei nahm ich den gesamten Zeitraum über Cranberry-Tabletten und D-Manosse und Granu Fink Femina. Ich war dann schließlich am 25.2. beim Urologen, welcher sagte, dass mein Urin einwandfrei sei, lediglich einen Nachweis auf gereizte Schleimhäute zeige. Er verschrieb mir Cystinol Akut, was auch tatsächlich 1 Tag half.

Da ich, auf Grund des Antibiotikas wahrscheinlich, einen Pilz im Intimbereich habe (es juckt), nehme ich zudem zur Zeit Canifug, womit das Jucken stark nachgelassen hat. Dennoch, ich sitze jeden Tag hier und denke, dass ich dringendst auf die Toilette muss, was ich gar nicht muss. Das ist wirklich schrecklich. Ich will nicht weggehen und es stört beim Lernen (habe bald Prüfungen). Ich hatte Kortison genommen und die Pille und nehme an, dass dadurch die Bakterien ein leichtes Spiel hatten. Nun habe ich auch diese Mittel abgesetzt. Ich will einfach nur wissen, was ich noch machen kann, damit das weggeht, da es mein Leben negativ beeinträchtigt.

Ich hatte bisher zwei mal eine Blasenentzündung, in 2010 und 2013, welche mit Antibiotika ohne Probleme weggingen. Ich muss dazu noch erwähnen, dass ich keine Schmerzen beim Wasserlassen habe und keinen Geschlechtsverkehr seit längerem gehabt habe.

Es wäre wunderbar, wenn mir geholfen werden könnte.

Antwort von PD Dr. Wiedemann:

Lieber Gaststern,

Ihre Geschichte klingt nach einer infektbedingten Reizblase.

Hier gibt es mehrere Strategien: Goldrutenkraut-Präparate beruhigen die Blase, man könnte eine Langzeitprophylaxe – z. B. mit Nitrofurantoin 50 mg abends – machen oder ein Anticholinergikum, z. B. Trospium, geben. Vorausgesetzt, Ihre Blase wird leer und die Kulturen sind negativ.

Gruß

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH