Rückfrage von Klara (26.10.2016):

Ich bedanke mich recht herzlich für Ihre Rückantwort.

Ich möchte noch anfügen: am 21.10.2016 erfolgt eine Cystoskopie mit retograder Darstellung. Es zeigte sich eine unauffällige Harnröhre, Blase reizlos. Bei massiver Füllung leichte Tabekulierung, kein Fremdmaterial darstellbar. Auch die retrograde pyelogaphie ist bds. unauffällig. Eine Einleitung einer anticholinergischen Therapie ist bei unklarem Augenbefund aktuell nicht indiziert. (Makulaödem beidseitig, bin seit Mai d. J. in Behandlung und habe heute eine Übwsg. für die Augenklinik erhalten.) Mein Blasenproblem hatte so gesehen auch etwas Gutes: Nach einjähriger Suche von versch. Ärzten, fand man endlich die Netzerosion, obwohl ich 1 Jahr schlimmen Ausfluss hatte. Der Leidensweg war enorm und dann fand man zur gleichen Zeit ein invasiv ductales  Mammakarzinom. Anschließend Sofortrekonstruktion, danach Kabselfibrose,  mehre OPs wegen Angleichung. Ergebnis: mehr als bescheiden.! Zur Zeit nehme ich Tamoxifen AL 20 und Oekolp 0,03 Zäpfchen (alle 2 Tage).

Antwort von PD Dr. Wiedemann:

Liebe Klara,

„Unklare Augensituation“ ist kein Grund gegen ein Anticholinergikum. Dies wäre nur ein grüner Star.

Gruß

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH

Ursprüngliche Frage von Klara:

März 2013  erfolgte eine laparoskopische Sakrokolpexie mit gleichzeitiger Burchoperation 09.03. Einlage eines TVT-Bandes

02.07.2015 Netzerosion / Teilentfernung

27.06.2016 erneute Netzterosion/Teilentfernung. Ich kann Husten, Niesen und Lachen ohne nennenswerten Harnverlust. Was mich unheimlich belastet ist, dass ich fast stündlich die Toilette aufsuchen muß. Nachts gehe ich ca. alle 2-3 Stunden. Anhalten ist nicht möglich, der Drang kommt plötzlich. Mein Leidensdruck ist sehr groß, mein Leben dreht sich nur noch um die Toilette. Bin nach ständigen Recherchen auf ihre Seiten und somit auf die Pelvic-Floor-Sonografie aufmerksam geworden. Könnte mir evtl. so eine Untersuchung weiterhelfen? Ich lebe in Frankfurt am Main. Gibt es in Frankfurt oder Umgebung  Ärzte, welche diese Untersuchungsmethode auch vornehmen? Falls dies nicht der Fall sein sollte, wäre ich auch bereit, mich in Hagen untersuchen zu lassen. Danke für Ihre Bemühungen.

Antwort von PD Dr. Wiedemann:

Sehr geehrte Klara,

in der Tat würde ich bei Ihrem Beschwerdebild an eine sog. urodynamische Messung und an eine Introitussonographie mit Blasenspiegelung denken, um Ihre überaktive Blase zu messen und zu klären, wo die Bandreste liegen und insbesondere, ob  Fremdmaterial in der Blase/Harnröhre liegt.

Wenn nicht, wären Sie ein Fall für eine Blasendämpfung zunächst mit Tabletten, falls noch nicht geschehen.

Sie könnten auf der Homepage der Dt. Kontinenzgesellschaft schauen, wo es in Ihrer Nähe einen kompetenten Ansprechpartner gibt. Wenn Sie da nicht weiterkommen, könnten Sie sich selbstverständlich auch gerne an uns (in Witten) wenden – dann über die Entfernung – am ehesten stationär per Einweisung.

Gruß

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Wiedemann, Chefarzt der Urologischen Klinik, Ev. Krankenhaus Witten gGmbH