Blasensteine entstehen meist dann, wenn ein Abflusshindernis für den Urin besteht. Hier führen Kristallablagerungen, Bakterien bzw. deren Abbauprodukte und Eiweißsubstanzen zu einem Zusammenbacken des sog. „sludge“ („Schlammes“) zu einer Steinbildung in der Blase.

Von Blasensteinen spricht man somit vor allem dann, wenn sie in der Blase entstanden sind. Nieren- oder Harnleitersteine können zumeist problemlos die Blase und Harnröhre passieren, wenn sie einmal durch den Harnleiter hindurchgetreten sind. Die Beschwerden von Blasensteinen sind uncharakteristisch – am häufigsten resultieren Symptome einer überaktiven Blase mit häufigem Harndrang. Seltener beobachtet der Patient einen abrupt stoppenden Harnstrahl, weil der Stein wie ein Schwimmer den Blasenausgang verlegt. Dies führt zu einem unangenehmen Gefühl der inkompletten Blasenentleerung.

Kleiner Blasenstein in der Blase

Abb. 1: kleiner Blasenstein in der Blase

 

Die Blasensteine werden in aller Regel operativ-endoskopisch entfernt. Der Urologe kann mit Instrumenten über die Harnröhre in die Blase eingehen und die Blasensteine komplett mit einer Zange entfernen (Abb. 1 und 2). Sind die Steine größer, werden sie in der Blase mit speziellen Instrumenten zertrümmert – mechanisch oder pneumatisch oder mittels Laserlicht. Die entstehenden Trümmerstücke werden dann wiederum durch die Harnröhre ausgeräumt.

Blasenstein mit Zange gefasst

Abb. 2. Blasenstein mit Zange gefasst